Freitag, 23. Dezember 2016

Viva la Tradicion oder so ähnlich


Weihnachten

Von der Blogparade und der Jahreszeit inspiriert, habe ich mir noch ein wenig Gedanken gemacht über Traditionen.
Während ich heute in mein Bastellager gegangen bin, habe ich darüber nachgedacht, was wir unseren Kindern mitgeben oder was wir von unseren Eltern übernommen haben.
Bei uns zu Hause war der Heilig Abend ein ganz normaler Tag. Wir Kinder mussten uns irgendwie beschäftigen. Meistens bis zum Mittag.
Meine Mama hat immer meine Großeltern zum Essen eingeladen und war vom Vormittag an geschäftig in der Küche. Da war sie ganz froh mit den Worten " Geht spielen" uns heraus zu komplimentieren.
Ich bin ein Dorfkind.
Richtig mit eigenen Hühnern und allem was dazu gehört. Mein Vater wollte sich mal ein Schwein besorgen, aber da hats meiner Mama dann gereicht, denn wir hatten einen Zoo zu Hause.
                                                  Aber auf die Vorteile eines Dorfkindes in den 90 er Jahren komme ich
 bestimmt noch mal zu sprechen, heute geht es um Weihnachten.
 Unser Weihnachtsbaum war etwas ganz besonderes, denn er hatte  immer eine Wurzel.
Mein Vater pflanzte ihn jedes Jahr nach dem Fest im Garten ein, so dass sich bald eine wunderbare Tannenhecke am Gartenzaun bildete.
Ich denke mit einem warmen Gefühl an Weihnachten zurück, so wie es  wohl jedes Kind tut. An das leckere Essen meiner Mutter, das wir nie gegessen haben weil wir zu aufgeregt waren, an die Geschenke und an das lange aufbleiben, um mit ihnen zu spielen.

Einmal, ich war ja Messdiener, musste ich Heilig Abend spät in einer Messe dienen. Es war aufregend, allerdings sparen gerade die Katholiken nicht unbedingt mit Weihrauch und so wurde der eigentlich feierliche Gottesdienst nicht unbedingt einer der schönsten den ich in Erinnerung habe.
Ich war eigentlich nur zweimal in der Christmette. ( Für euch andere Atheisten, so nennt man den Spätgottesdienst an Heilig Abend)
                                                Einmal als Weihrauchopfer und einmal als ich frisch mit meinem
Mann verheiratet war und wir gemeinsam mit den Schwiegereltern mal gegangen sind.
Aber muss man in die Kirche gehen? Ist es nicht die gemeinsame Zeit mit der Familie die man an Weihnachten so liebt?
Ich kann mich nicht an eien Weihnachtspredigt erinnern, allerdings erinnere ich mich an die Töpferscheibe, oder den Schulwebrahmen mit dem ich mich tausendfach beschäftigte.
Ich erinnere mich an den Braten und die Klöße die es immer gab und ich weiß bis heute, wie die Sauce geschmeckt hat. ( Meine Ma macht die beste Kloßsauce die man sich vorstellen kann)
Ich dachte heute also darüber nach, welche Traditionen ich übernehmen will und alles was mir dazu einfiel war Keine. Denn auch, wenn ich sie als Kind geliebt habe, sind es doch nicht meine.
Ich möchte eigene Traditionen einführen, von denen dann meine Tochter irgendwann erzählen kann und vielleicht wird auch ihre Stimme dann sehnend.
Tatsache ist, dass wir immer meinen usnere eltern wären unfehlbar 
                                                 gewesen. dem ist aber nicht so. Jedes Elternpaar
                                                 macht seine eigenen Fehler und das ist auch gut so.
                                                 Unsere Tradition wird heute beginnen.
Wir werden unseren Baumschmuck selber machen.
Es git Baumanhänger aus Filz, selbst genäht von mir und meiner Tochter. Es gibt Sterne aus Gold und Silberfolie und es gibt Hexentreppen. Es gibt Popcornketten und Zuckerstangen und Schokoladenpakete.
Gemeinsam mit bunten Kugeln und einem lustigen Weihnachtsmann als Spitze.
Wir gehen ganz bewusst weg von der Tradition und halten uns doch genau an diese.
Da wir seit dem Sommer Waldorfeltern sind fließt natürlich auch dieser Einfluss mit in usnere Tradition ein.
Ich möchte euch ermutigen, auch eigene Wege zu gehen. Zu hinterfragen ob das, was eure Eltern gemacht haben für euch als Erwachsene wirklich immer noch gut ist.
Ob ihr einfach blind einer Tradition folgen wollt, oder ob ihr mutig seid, eine eigene Tradition zu erfinden. Und wenn diese beinhaltet, dass ihr am Weihnachtsmorgen nackt jodelnd durch eure Wohnung rennt, habt Mut dazu.
Eine Tradition blind zu verfolgen ist so einfach, aber den Mut haben eine eigene zu erfinden und zu verinnerlichen ist etwas, das euch entwickelt. Es ist nicht gut, nur weil eure Eltern es so gemacht haben.
Ich liebte das Weihnachten meiner Kindheit, aber es ist nicht das Weihnachten meiner Zukunft und genau das möchte ich euch mitgeben.
Bei uns werden die Geschenke dieses Jahr übrigens logistich schon am 24. Morgens unter dem Weihnachtsbaum liegen. Dieses Jahr müssen wir es so machen, da wir sonst nicht schaffen, was wir uns alles vorgenommen haben aber vielleicht wird es ja eine schöne Tradition werden. Wehren würd ich mich dagegen nicht.
Unter diesem Aspekt wünsche ich euch ein fröhliches Weihnachtsfest und einen guten Rutsch ins neue Jahr.

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